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  • AutorenbildRichard J. Schaefer

WAS SIEHST DU ? – Das Original

Aktualisiert: 7. Dez. 2020


WAS SIEHST DU ? – Das Orginal


Was siehst Du, wenn Du mich anschaust!?

Denkst Du, wenn Du mich anschaust: Ein „armer behinderter Mann“?

Nicht besonders mobil, schnell und verunsichert

gefangen in seinen Gewohnheiten!

Manchmal angewiesen auf etwas Hilfe

mit in Gedanken abwesenden Blick.

Der ständig suchend umher blickt,

der nicht antwortet, reagiert wenn wer ein blöde Meldung über in schiebt.

Glaubst auch Du vor Dir NUR einen Mann zu sehen welcher durch einen unverschuldeten Unfall gleich zu einem Neutron ohne Sexualität wurde? TROTZ meiner Behinderung habe und zeige ICH eine enorme Kompetenz an und mit sehr viel Gefühl! Diese(s) besitzen oft scheinbar Gesunde noch nicht einmal!!

Soll ich Dir erzählen, wer ich wirklich bin, der hier so still sitzt,

und das zu sein scheint was Ihr Euch denkt

bzw. ihr Euch der Einfachheit halber möchtet?

Auch ich war einmal ein junger schlanker Mann,

der davon träumte bald seiner Frau zu begegnen! Seiner Braut damals mit fast Dreiundzwanzig.

Mein Herz schlug heftig beim Gedanken an die Versprechen die ich gegeben und gehalten habe!

Mit etwas über Fünzig kamen dunkle Tage für mich. Völlig unverschuldet werde ich bei einem Einsatz als Freiwilliger Helfer des Roten Kreuz aus meinem „normalen“ Leben gerissen.

Ich sah in eine Zukunft voller Einsamkeit und Not.

Nicht nur die Natur ist grausam, wenn man plötzlich nicht nur behindert sondern auch nicht mehr mit einer tollen Figur ausgestattet ist.

Ja, auch mein Charme verschwand vorübergehend!


Gut ich bin nun eben NICHT mehr der Mann mit Waschbrettbauch aus der Cola-Werbung, kein Richard Gere oder George Clooney-Typ; aber mit vielen Qualitäten und Werten ausgestattet, die das Andere aufheben!

Dem Individium Mensch sind nun einmal Kompetenzen

von Mutter Natur mitgegeben worden. Egal ob Du behindert bist oder eben nicht.

Die man uns eben diese NICHT zugesteht.


Ich mag inzwischen mich und meinen Körper wieder!

Soll ich Dir erzählen, wer ich wirklich bin. Ich habe nicht viel, aber was ich habe, wahnsinnig viel Gefühl und einen Stolz!

Die Narben auf meinem Körper sind Zeichen, dass ich gelebt habe bzw. immer noch lebe.

Die Narben auf meiner Seele sind Zeichen,

dass ich gefühlt und geliebt habe……!

Sie sind nun ein Teil von mir;

aber sie behindern mich nicht

Gerade durch das bewusste Auseinandersetzen, nicht nur mit den „nachteiligen“ Veränderungen meines Körpers habe ich eine empathische und gefühlvolle Wahrnehmung, eine höhere Sensibilität, nicht nur für meinen Körper, entwickelt. So ein Fingerspitzengefühl, nicht nur im haptischen Bereich,

wie bei mir findest Du wahrscheinlich selten!

Leidenschaft ohne Intelligenz ist nur blind und… Intelligenz ohne Leidenschaft ist tot! DAS gilt auch bei allem, was ich immer noch so mach die Sorte von Aktivitäten welche ich vollbracht; die ..die nach Wiederholung schreit;

aber …. Alles auf & mit Niveau ….

Manchmal begegnet man einem Menschen und … fühlt sich stark zu ihm hingezogen.

Weil von ihm (ihr) eine solch Anziehungskraft ausgeht, dass man sich in seiner Nähe geborgen …

ja wie Zuhause fühlt!

Es ist als tauche man an einem heißen Tag in einen kristallklaren Bergsee ein!

Vielleicht ist es gerade mein Lächeln,

das Dir unter die Haut geht?

Ein Blick, der Deine Neugier entfesselt oder … meine Stimme, die Deine Seele tanzen lässt? Hab´ keine Angst es auszusprechen;

auch wenn die Gesellschaftlichen „Normen & Werte“ es Dir lieber davon abraten würden

Es gibt die Vielen,

die Dir in Deinem Leben begegnen. Die wenigen die Du bemerkst!

Es gibt viele die mit Dir reden,

aber wenige die Dir etwas sagen! Es gibt die Vielen, die hören was Du sagst, aber wenige die das verstehen.

Es gibt die Vielen,

die Dich anfassen, angreifen,

aber wenige die Dich in Herz & Seele berühren!

Willst Du nicht auch zu den Wenigen gehören, welche auf ganz besondere Art & Weise …. berührt werden?

Wenn ja, …. dann öffne nicht nur Deine Augenlider! Öffne Deine Augen für das,

was Du Visuell nicht sehen kannst!

Lass Dich darauf ein, auf das Experiment …

mit geschlossenen Augen

wieder sehend zu werden!

Willst Du mit mir neue Gipfel erstürmen,

mit mir neue Abenteuer erfinden!? Bist interessiert die Frage zu erkunden

und gemeinsam neue Ufer gefunden.

Sei´s das Tanzbein wieder zu schwingen

neue Erfolge und Erlebnisse zu finden. Gemeinsame neue Hobbies erarbeiten

´mal ganz nah oda in da Weiten

Daher wäre es schön,

wenn Du einfach nur uns die Chance einräumst, uns gegenseitig Schicht um Schicht

nicht nur von der Oberfläche her, kennen zu lernen.

Einfach um den verborgenen und wertvollen Schatz

im Anderen entdecken, er- und auszuleben dürfen!

Darum erkenne mich als Mensch, reduziere mich nicht auf meine Behinderung, reduziere mich nicht nur auf meinen Rollstuhl. Komm´ näher und sehe mich!


Dies war einer der Texte, welche mir im Frühjahr 2016 in den Sinn kam, als mich der Regie-Student Konrad Wolf fragte, ob ich interessiert wäre an seinem Theaterprojekt OBJEKTIVIERT MICH an der Schauspielschule de Mozarteum in Salzburg mitzuwirken. Es handelte sich dabei um ein Theaterstück über „Sexualität & Behinderung“, in dem ich die männliche Hauptrolle übernehmen durfte. Hierfür schrieb ich für meine Rolle dann auch noch einen ganz anderen Text! Bei der Wiederaufnahme und einer Erweiterung 2018 konnten wir dann beim Internationalen KÖRBER Theaterfestival im Thalia Theater in Hamburg sogar den 1. Platz des Publikumspreis mitnehmen!


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